
Wenn der Körper nervt
»Wer schön sein will, muss leiden!« – »Mit 10 Kilo weniger wärst du richtig hübsch!« – »Schöne Menschen haben es leichter und sind erfolgreicher.«
Tausend Gründe, warum Dich Dein Körper nerven kann
- Du fühlst Dich zu dick oder zu dünn.
- Du findest, dass Du schlecht riechst.
- Du meinst, Du hast zu wenige Muskeln.
- Du findest Dich zu groß oder zu klein.
- Dich stören manche Körperteile: Deine krumme Nase, Deine dünnen Beine, Dein dicker Po.
- Du findest Dich unsportlich.
- Du hast eine körperliche Behinderung.
- Du fühlst wie eine Frau, siehst aber wie ein Mann aus oder umgekehrt.
Vielleicht traust Du Dich deshalb nicht unter andere Menschen, findest keine Freunde und fühlst Dich einsam. Oder andere Menschen provozieren Dich und grenzen Dich wegen Deiner körperlichen Merkmale aus.
Dein Körper ist wie Dein Haus
Solange Du Dich in Deinem Körper wohlfühlst, ist alles in Ordnung. Doch wenn Du Dich darin nicht mehr wohlfühlst, wird es schwierig: Ein neues Haus kannst Du Dir zulegen, einen neuen Körper nicht. Du musst mit Deinem Körper-Haus zurechtkommen.
Wusstest Du schon, dass …
Mädchen und junge Frauen meinen:
- Gesund bin ich, wenn ich mich wohlfühle!
- Etwa 65 % sind zufrieden mit ihrer Gesundheit.
- Etwa 35 % finden ihren Gesundheitszustand schlecht bis sehr schlecht.
Jungen und junge Männer meinen:
- Gesund bin ich, wenn ich das tun kann, was ich immer tue!
- Etwa 75 % finden ihre Gesundheit in Ordnung.
- Etwa 25 % schätzen ihren Gesundheitszustand als schlecht bis sehr schlecht ein.
Machst Du Dir Sorgen um Deine körperliche Gesundheit?
- Dein Herz sticht oder schlägt unregelmäßig und Du hast Angst, an einem Herzstillstand zu sterben.
- Du kannst nicht mehr richtig atmen und bekommst Panik, weil Du denkst, Du erstickst.
- Du stellst plötzlich Veränderungen an Deinem Körper fest und befürchtest, dass Du an Krebs leiden könntest.
- Du fühlst Dich zu dick, zu dünn, nicht »richtig«. Du fängst an, Dein Essverhalten stark zu kontrollieren.
- Du schwitzt oder frierst ganz komisch und es zieht und drückt im ganzen Körper.
- Dein Körper schmerzt und tut weh, obwohl es keinen Grund dafür gibt.
- Deine Sinnesorgane funktionieren nicht mehr richtig: Du kannst z.B. nicht mehr richtig sehen, Dich stören Pfeiftöne beim Hören oder Dein Geruchssinn hat sich verändert.
- Du verlierst manchmal den Kontakt zu Deinem Körper.
- Du bist wütend auf Deinen Körper, fügst ihm Schmerzen zu oder verletzt ihn.
Das sind nur einige Beispiele. Vielleicht hast Du andere Beschwerden.
Hilfe brauchst Du besonders dann, wenn Du …
- wegen Deiner Schwierigkeiten leidest.
- nicht mehr das tun kannst, was Du gern möchtest.
- in der Schule, in der Ausbildung oder mit Deinen Freunden Probleme hast.
Darüber sprechen kann helfen
Mit welchen Menschen Du sprichst, liegt an Dir. Das Wichtigste ist, dass Du ihnen vertraust. Das können z.B. Deine Eltern, Dein Lehrer oder Deine Hausärztin sein. Wenn Du Dich häufig schlecht fühlst, können Dir auch Psycholog*innen oder Psychiater*innen helfen.
Erste Hilfe in akuten Krisen
Bitte beachten Sie, dass wir von Irrsinnig Menschlich e.V. kein Krisendienst sind und nicht zur psychiatrischen oder psychotherapeutischen Versorgung gehören. Wir vermitteln oder empfehlen weder Behandler*innen noch Kliniken. Wir bieten keinen Ersatz für eine ärztliche oder psychotherapeutische Behandlung.
112: Feuerwehr & Rettungsdienst – europaweit kostenfrei erreichbar (auch vom Mobiltelefon, selbst ohne Mobilfunknetz).
116 117: Der ärztliche Notdienst – bei nicht lebensbedrohlichen Situationen.
110: Die Polizei – bei Unfällen, Bränden oder in akuten, lebensbedrohlichen Notlagen.
Notfallbehandlung in akuten Krisen: Alle Kliniken für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychosomatik und -psychotherapie.