Gefangen von Angst
Angst vor der Dunkelheit. Angst, etwas Falsches zu sagen. Angst, keine Arbeit zu bekommen, verletzt zu werden, zu lieben, schwer krank zu werden, allein zu sein, überfallen zu werden, zu sterben, verlassen zu werden, neu anzufangen …
Angst ist normal
Angst zu empfinden ist uns angeboren. Angst hilft Dir dabei, Dein Leben zu erhalten, und versetzt Dich in Alarmbereitschaft, um Dich vor Gefahren zu schützen.
Angst spürst Du am ganzen Körper:
- Das Herz rast.
- Der Angstschweiß bricht auf der Stirn oder an den Händen aus.
- Der Mund wird trocken.
- Die Pupillen weiten sich.
- Die Muskeln sind angespannt.
- Du musst dringend aufs Klo.
- Dir bleibt die Stimme weg.
- Du fühlst Dich bedroht an Leib und Leben.
Sobald die Gefahr vorüber ist, lässt die Angst nach. Du entspannst und überlegst, wie Du diese Gefahr in Zukunft vermeiden kannst. Oder Du bist froh, mit dem Schrecken davon gekommen zu sein …
Wann musst Du Dir wegen Deiner Angst Sorgen machen?
- Deine Angst hält Dich von Dingen ab, die Du eigentlich gern machst, z.B. Sport treiben oder dich mit anderen treffen.
- Du schaffst es wegen Deiner Angst nicht mehr, zur Schule, Ausbildung oder Uni gehen.
- Du zweifelst wegen Deiner Angst an Dir und fühlst Dich immer schlechter.
- Deine Angst wird übermächtig und Du glaubst, keinen Einfluss mehr auf sie zu haben.
- Du hast Angst vor der Angst. Die Angst bestimmt Dein Leben.
- Andere Menschen sprechen Dich wegen Deines veränderten Verhaltens an.
Beantwortest Du eine dieser Fragen mit Ja, dann überleg mal, Deine Schwierigkeiten mit Personen, denen Du vertraust, zu besprechen, z.B. mit Familienangehörigen, guten Freund*innen, Vertrauenslehrkräften oder Schulsozialarbeiter*innen.
Beantwortest Du zwei oder mehr Fragen mit Ja, dann ist am besten für Dich, Dir zusätzlich Hilfe bei Deiner Hausarztpraxis, in einer psychotherapeutischen Sprechstunde oder Beratungsstelle zu suchen.
Erste Hilfe in akuten Krisen
Bitte beachten Sie, dass wir von Irrsinnig Menschlich e.V. kein Krisendienst sind und nicht zur psychiatrischen oder psychotherapeutischen Versorgung gehören. Wir vermitteln oder empfehlen weder Behandler*innen noch Kliniken. Wir bieten keinen Ersatz für eine ärztliche oder psychotherapeutische Behandlung.
112: Feuerwehr & Rettungsdienst – europaweit kostenfrei erreichbar (auch vom Mobiltelefon, selbst ohne Mobilfunknetz).
116 117: Der ärztliche Notdienst – bei nicht lebensbedrohlichen Situationen.
110: Die Polizei – bei Unfällen, Bränden oder in akuten, lebensbedrohlichen Notlagen.
Notfallbehandlung in akuten Krisen: Alle Kliniken für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychosomatik und -psychotherapie.